Konzertberichte

Novemberkonzert am 01.11.2014

  Foto: Stefan Reimet    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der November schließt das Kirchenjahr ab, er ist geprägt vom Gedenken an die Verstorbenen, von der Erinnerung an die Endlichkeit zugleich mit der Tröstung durch die Erlösungsverheißung und -gewissheit. Mit einem Chorkonzert am Abend des 1. November führte der Propsteikantor Simon Daubhäußer in diese nachdenkliche Zeit. Mit dem ‚Actus Tragicus‘ von J.S.Bach wurde das Konzert eröffnet – eine außergewöhnliche Kantate. Im Instrumental-Ensemble hat Bach zum Continuo nur Gamben und Blockflöten hinzufügt, ein ganz schlankes Orchester mit apartem Klang. In der gesanglichen Anlage dominiert der Chor, ergänzt durch vier Vokal-Soli. Ein Höhepunkt ist die Begegnung von Chor und Solo-Sopran, von Altem und Neuem Bund in der Mitte dieser Kantate: „Es ist der alte Bund, Mensch Du musst sterben“ und „Ja, komm, Herr Jesu, komm!“  

Der Chor (Propstei-Projektchor & Vokalensemble am Mergelteich) war im hinteren Teil der Kirche, vor dem Rosenkranzaltar,  aufgestellt – ein ausgezeichneter Ort für dieses  schlank komponierte Werk. Für das – in den Kirchenbänken – nach vorn gewandte Publikum ergab sich so die Möglichkeit, nur der Musik zu lauschen und den Blick auf den Chorraum mit dem Baegert-Altar als Fixpunkt zu richten.

Ein ausgezeichnetes Continuo-Team (mit dem Dortmunder Philharmoniker Michael Näbert/Kbass, Renata Schietzel, Vcello und der souveränen Cembalistin Lisa Frigo) trug die Darbietung sicher und geschmeidig. Sehr lebendig und überzeugend waren die Gesangs-Solisten Kirsten Wolke, Simon Daubhäußer, Nikolaus Borchert und Philipp Langshaw.

Foto: Stefan Reimet Im zweiten Teil des Konzerts zogen Chor und Solisten auf die Empore um. Das Requiem von G. Fauré wurde in einer Version für Orgel aufgeführt, entgegen der Ankündigung auf dem Programm nicht in der Bearbeitung von Ingo Bredenbach, sondern in der des Propsteikantors Simon Daubhäußer, der  die Besonderheiten seiner Orgel und die hallreiche Akustik der Propstei berücksichtigte. Auf der Empore standen die Chorsänger  quasi inmitten der Orgel, den Spieltisch umringend. Es entstand ein dicht korrespondierendes Miteinander zwischen Chor, Orgel, Solisten und Dirigat.

So kam ein durchweg gelungenes Konzert zustande, das von den 250 Besuchern mit stehenden Ovationen gewürdigt wurde.

Mit dem Fauré-Requiem wurde am 2. November der festliche Totengedenkgottesdienst in der Grabeskirche Liebfrauen gestaltet.  Hier wurden die Stücke, die am Vorabend konzertant erklungen waren, direkt in die Messe integriert, wodurch das Fest Allerseelen und das Gedenken der Verstorbenen nicht nur durch den Ort , sondern auch durch die Musik eine besondere Würdigung erfuhr.