Berichte 2019

Wie geht Christsein heute?

Meilensteintag stärkt Evangelisierung

Am Samstag, dem 28. September 2019, drehte es sich beim dritten Meilensteintag im Pastoralen Raum Dortmund Mitte um den Kern der christlichen Verkündigung und die Frage: Wie geht Christsein heute? Über 60 Christinnen und Christen aus den neun Gemeinden waren im Forum des Mallinckrodt-Gymnasiums zusammengekommen, um gemeinsam nach Antworten zu suchen.

Moderator Christoph Tiegel führte durch den Tag und begrüßte als ersten Gast auf der Bühne den Leiter des Pastoralen Raumes, Propst Andreas Coersmeier, der deutlich machte, worauf es ihm an diesem Tag ankomme: „Mir geht es um die Freude am Glauben und darum, dass diese Freude an den verschiedenen Orten unseres Pastoralen Raumes in Dortmund Mitte lebendig und spürbar bleibt.“

Als thematischen Einstieg hatte der Vorbereitungskreis dieses Tages extra einen Film gedreht und darin Menschen im Westfalenpark gefragt: „Kennen Sie das Evangelium?“ Mechthild Greive fasst darin ihre Erfahrung aus der Umfrage zusammen: „Die Bibel kennt jeder; viele haben sie auch zu Hause. Aber wenn es um konkrete Erinnerungen und Lieblingsstellen geht, dann wird es schon etwas schwieriger.“

Ihre persönlichen Erfahrungen mit der Heiligen Schrift und dem christlichen Glauben stellten fünf ganz unterschiedliche Personen zur Verfügung, die als Glaubenszeuginnen und -zeugen interviewt wurden. In den sehr verschiedenen Glaubensbiografien sind zahlreiche Bedingungen deutlich geworden, die Christsein heute ermöglichen und Glaubensweitergabe fördern können: Der Eine setzt sich durch seine christliche Erziehung bis heute für den Glauben ein und schämt sich in seinem Freundeskreis nicht, davon Zeugnis zu geben. Die Andere hat erst als Erwachsene und fasziniert von der Heiligen Elisabeth von Thüringen Christus entdeckt und sich taufen lassen. Ein Anderer beschreibt die heilende Kraft von Ritualen und neugewonnenem Gottvertrauen nach eigener schwerer Krankheit. Die fünf sehr persönlichen und ermutigenden Glaubenszeugnisse lassen das konkret werden, was Erzbischof Hans Josef Becker im Zukunftsbild zum Stichwort „Evangelisierung“ schreibt: „Das Weiterleben des christlichen Glaubens in unseren Breiten wird nur dann gelingen, wenn er in den Herzen und im Alltagsleben der Christen lebendig bleibt und neu wird.“ (Zukunftsbild, S. 87)

Die Pastoralvereinbarung im Pastoralen Raum Dortmund Mitte wird eben solche Perspektiven beschreiben und Voraussetzungen nennen, dass auch in Zukunft - und unter Berücksichtigung der veränderten Bedingungen - christlicher Glaube weiterleben kann und lebendig und neu bleibt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Meilensteintages konnten ihre Wünsche und Vorstellungen dazu einbringen: Mehr „Möglichkeiten und Angebote, über den eigenen Glauben zu reden“ und eine „Kultur der offenen Arme und nicht der verschränkenden Arme und des erhobenen Zeigefingers“ waren einige zentrale Anliegen der Anwesenden.

Eine biblische Berufungsgeschichte stand im Mittelpunkt des spirituellen Impulses, mit dem der gemeinsame Austausch ausklang. Mit der Übergabe einer Bibelausgabe und einem persönlichen Segen wurden die Besucherinnen und Besucher des Meilensteintages zurück in den Alltag gesandt, um dort selbst zu Zeuginnen und Zeugen des christlichen Glaubens zu werden.

Der nächste Meilensteintag findet am 23. November zum Thema „EHRENAMT – Engagiert aus Berufung“ statt.